Bilder aufhängen: Anordnungen und Ideen | fotomagazin.de

2023-03-23 15:09:47 By : Ms. Jing Xu

Gerahmte Bilder wirken an der Wand am besten, wenn sie nach ein paar einfachen Regeln aufgehängt werden. Wie die Fotos angeordnet sowie befestigt werden können und welche Ideen es gibt, lesen Sie hier.

Betrachten Sie die Wand Ihres Zimmers wie eine Leinwand, die Sie gestalten wollen: Wenn Sie ein paar Schritte zurücktreten, dann zeigt sich eine rechteckige Fläche, die von Boden und Decke und von angrenzenden Wänden begrenzt wird. Auf dieser Fläche stehen bereits Elemente: Türen und Fenster, aber auch Möbel und andere Einrichtungsgegenstände. Erst wenn die Fotos diese vorgegebene Fläche optimal ergänzen, kommen sie am besten zur Geltung.

Bei der Gestaltung einer Wand gelten dieselben Regeln wie bei der Gestaltung von Fotos: Übereinstimmende bzw. fortgeführte Linien werden als angenehm empfunden, die Regel des Goldenen Schnitts gilt auch hier. Nehmen Sie die Linien von Fensterrahmen und/oder Möbeln auf und hängen Sie Bilder entlang dieser gedachten Linie. Bei der Höhe sollten Sie dennoch nicht allzu sehr von der Regel „Bildmitte in Augenhöhe hängen“ abweichen. In der Tendenz eher etwas tiefer bleiben. Über einem Sofa oder einer Kommode können sie sehr gut zentral ausgerichtet hängen. Dabei gilt: Das Ensemble aus Rahmen bleibt immer deutlich schmaler als das Möbelstück. Überfrachten Sie die Wand nicht: Große Räume können eines oder mehrere große Formate vertragen, in kleinen Räumen hängen Sie besser mehrere kleine als ein großes Bild. Bei der Planung einer komplexeren Hängung hilft es, sich zunächst eine Skizze zu machen und dann erst die Rahmen zu bestellen oder zu bestücken. Vor dem Bohren legt man die Rahmen erst einmal auf dem Boden passend aus. Bei Galerieschienen bleiben Sie flexibler und können jederzeit die Positionen korrigieren.

Die Rasterhängung folgt einer strengen Ordnung – und wirkt daher sehr formal. Alle Linien laufen durch das Ensemble. Die Abstände aller Rahmen sollten zueinander gleich sein. Eine Rasterhängung funktioniert am besten mit viel Einheitlichkeit: gleiche Rahmen, gleiche Passepartoutfarbe, eventuell sogar die gleiche Farbanmutung – oder eben komplett in Schwarzweiß. Sie können die Wirkung noch verstärken, indem Sie Bilder monothematisch auswählen oder eine Bildserie hängen.

Das funktioniert fast immer, vor allem mit Rahmen in Standardgrößen: Bilden Sie eine größere geometrische Einheit (z. B. Rechteck, Quadrat). Anders als bei einer Rasterhängung unterscheiden sich die Rahmen in Größe und Format und bilden nur als Gesamtansicht eine größere Einheit. Inhaltlich bleiben Sie flexibel – dennoch ist eine thematische Klammer ratsam. Also zum Beispiel nur Familien- oder nur Naturfotos präsentieren.

Die Einzelhängung ist anspruchsvoller als eine Gruppenhängung: Der sogenannte „Solist“ ist meist ein ganz besonderes Bild und muss seine Wirkung entfalten können. Dazu muss das Bild mit den Möbeln und den Rahmen von Tür oder Fenster harmonieren. Inhaltlich, aber auch passend zur Rahmenleiste, sollten die Farben mit denen des Raumes korrespondieren. Das Bild kann, muss aber nicht groß sein. Wichtig ist allein der ihm zugewiesene Platz im Raum.

Ein „Durcheinander“ von Rahmentypen, -größen und -abständen heißt Petersburger Hängung, weil dort in der Eremitage die Wände dicht mit Gemälden bedeckt sind. Scheinbar ohne Ordnung. Es ist aber ratsam, ein paar Linien übereinstimmen zu lassen – auch wenn sie nicht ganz durch das Ensemble laufen. Auch die inhaltliche Konzentration auf ein Thema oder eine Farbwelt kann etwas Ordnung in das scheinbare Chaos bringen – und eine wilde Konzeption beruhigen.

Anders als eine Kantenhängung benötigt die Orientierung an einer zentralen Achse mehrere gleiche Rahmengrößen und -formate. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Achse nicht mehr deutlich erkennbar bleibt. Es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn immer der gleiche Rahmentyp zum Einsatz kommt. Eine derartige Hängung ist jedoch eine Herausforderung, da einzelne Motive bedeutsamer wirken als andere.

Eine recht einfache Art der Hängung, die eine Vielfalt von Rahmengrößen, -typen und auch inhaltlich Vielfalt ermöglicht. Ziehen Sie oben eine gedachte Linie und hängen Sie die Fotos sozusagen daran auf – oder stellen Sie sie alternativ auf eine Linie unten. Die Abstände der Rahmen zueinander sollten gleich sein. An der unteren Kante können Sie auch mit einer Bilderleiste ausrichten, auf welche die Rahmen einfach gestellt werden. Dann spielen auch Abstände der Rahmen zueinander keine Rolle.

Bilder ohne Nägel oder Bohrer aufzuhängen, ist nicht ganz einfach. Eine Alternative: Die Bilder auf bereits vorhandenen Regalen, Tischen oder Schränken platzieren. Oder: Gerade größere gerahmte Fotos machen sich gut, wenn sie auf den Boden gestellt und an die Wand gelehnt werden.

Bilder müssen nicht unbedingt an die Wand gehängt werden – auch Anlehnen kann gut aussehen.

Passen Bilderrahmen und die darin enthaltenen Fotos sehr gut zusammen, dann können die Bilder auch mit sehr wenig oder ohne Abstand aufgehängt werden. Sie verschmelzen sozusagen. 

Gerahmte Fotos an der Wand zu befestigen, kann mühsam sein. Wir zeigen im Folgenden die wichtigsten Hängesysteme und ihre Vor- und Nachteile.

Grundsätzlich gibt es für gerahmte Fotos drei Möglichkeiten der Wandbefestigung: schrauben, nageln oder das Hängen an einer Galerieschiene. Die Frage, ob Sie zu Hammer und Nagel oder zur Bohrmaschine und den Dübeln greifen, klärt die Beschaffenheit der Wand und das Gewicht Ihres Rahmens. Bei größeren Rahmen landet man dann doch oft bei der Bohrmaschine – das ist sicherer. Hat der Rahmen eine Ein-Punkt-Hängevorrichtung, so sind bohren und hängen nahezu problemlos. Bei Zwei-Punkt-Hängesystemen muss sehr sorgfältig gemessen und gearbeitet werden. Schief gesetzte Bohrlöcher sind ärgerlich, vor allem bei Rahmen, die keinen Ausgleich ermöglichen (siehe unten). Perfekt für alle, die gerne immer wieder neu hängen, sind Galerieschienen. Sie werden an der Kante zur Decke verschraubt und sind dort unauffällig. Die Hänger in den Schienen können einfach nach links und rechts verschoben werden, die Höhe wird durch die Länge der Seile bestimmt. Drahtseile bleiben dabei sichtbar, Nylonseile fallen weniger auf.

Galerieschienen werden unauffällig an der Kante zur Decke verschraubt und ermöglichen eine flexible Positionierung.

Eckhalter werden teilweise bei Holzrahmen verwendet. Vorteil: Trotz Zwei-Punkt-Hängung kann eine leicht schiefe Bohrung ausgeglichen werden.

Solche Rückwandhalter haben den Vorteil, dass der Rahmen ohne Abstand zur Wand hängt. Sind die Bohrlöcher nicht exakt, hängt der Rahmen schief.

Bei Alurahmen gibt es verschiedene Systeme. Da diese recht stabil sind, kann man oft mit nur einer Schraube hängen. Das erleichtert einiges.

Eigentlich veraltet, aber immer noch eine der flexibelsten Halterungen: Der Rückwanddraht. Das Bild kann in alle Richtungen leicht justiert werden.

fotoMAGAZIN: Wir haben bei der Fotografie einige Jahre lang einen Trend hin zum rahmenlosen Bild beobachtet. Stichwort Kaschierung auf Alu Dibond oder das Foto hinter Acryl. Ist der Rahmen out? Jan-Ole Schmidt: Im Gegenteil. Wir sehen einen deutlichen Trend wieder hin zum Bild im Rahmen. Das kann man bei den Bestellungen bei WhiteWall schon länger beobachten, und der Verkauf von gerahmten Bildern hat in 2020 noch mal zugenommen. 

Jan-Ole Schmidt, Produktmanager bei Whitewall

fotoMAGAZIN: Sie sprechen gerade von Passepartout-Rahmen?  Jan-Ole Schmidt: Auch. Wir haben mittlerweile 14 Papiere für Passepartout-Rahmen im Angebot und die Kunden können den Rahmen und das Passepartout detailliert und zentimetergenau konfigurieren. Das ist stark gefragt. Aber auch kaschierte Fotos werden zunehmend gerahmt bestellt. Wir haben bei WhiteWall zum Beispiel Slimline-Einfassungen für die Acryl-Bilder im Angebot. Das sind ganz feine Rahmenleisten aus Aluminium. Oder auch die Artboxen, die ebenfalls kaschierte Fotos einrahmen und auch in Holz erhältlich sind. Einen tollen Effekt bieten unsere Schattenfugen-Rahmen mit der 7 Millimeter starken Schattenfuge. Die Bilder scheinen im Rahmen zu schweben. Das sind alles Produkte, die von Kunden stark angefragt werden.

fotoMAGAZIN: Welche Rolle spielt aus Ihrer Sicht der Rahmen für das Foto? Jan-Ole Schmidt: Der Rahmen grenzt das Foto von der Wand ab – muss aber immer zusammen mit dem Bild als Gesamtwerk betrachtet werden. Deshalb ist es so wichtig, dass Foto und Rahmen perfekt zusammen passen.

fotoMAGAZIN: Und woher weiß der Kunde, ob der Rahmen zu seinem Foto passt? Jan-Ole Schmidt: Das kann man bei WhiteWall online überprüfen. Wenn Sie ein Bild im Rahmen konfigurieren, bekommen Sie eine hochwertige Vorschau Ihres Fotos im von Ihnen gewählten Rahmen angezeigt. Sie können sich sogar eine 3D-Ansicht ihres Werkes anschauen. Selbst die gewählte Glassorte können wir mit Ihrem Foto simulieren. Oder Sie besuchen einen unserer Stores: Dort haben wir in der Regel die Rahmen vorrätig – und dort können Sie sich auch von den fachlich versierten Mitarbeitern beraten lassen.

Markus Linden hat sein Hobby zum Beruf gemacht: Er schreibt on- und offline über Fotografie und Fotografen, organisiert Fotowettbewerbe und fotografiert selbst leidenschaftlich gerne. Dem fotoMAGAZIN ist er seit 2003 zunächst als Redakteur und jetzt als freier Mitarbeiter verbunden.